Meditation – Entspannung und Linderung bei Neurodermitis

Das Wort Meditation hast Du sicherlich schon oft gehört oder vielleicht in der einen oder anderen Form sogar schon mal ausprobiert. Vielleicht hast Du den Eindruck, dass es im Kern darum geht, bloß nicht über irgendetwas nachzudenken? Oder etwas weg zu meditieren, was sich unmittelbar zeigt? Doch dem ist nicht so!

Ich zeige Dir, wie du Meditation integrativ anwenden kannst, welche Wirkung sie auf Dein Wohlbefinden hat, was Stress damit zu tun hat und wie Du die positive Wirkung des Meditierens für Dich und Deine Neurodermitis am besten nutzt.

Du erfährst in diesem Blogbeitrag:

  • Was Meditation ist
  • Welche Formen von Meditation es gibt
  • Welche Wirkung Meditation hat
  • Was Stress für Deine Haut bedeutet
  • Was Meditation bei Neurodermitis bewirkt
  • Wie Du mit meditieren anfängst
  • Schritt-für-Schritt Anleitung für eine Atem-Meditation

Oft gehört, aber was ist eigentlich Meditation?

Das Wort Meditation kommt aus dem Lateinischen meditatum, das mit „Konzentrieren“, „nachsinnen“ oder „nachdenken“ übersetzt wird und medio, das „die Mitte“ bedeutet. Meditation ist ein Überbegriff für verschiedene spirituelle Übungen.

In vielen Religionen der Welt, wie im Buddhismus, sind Meditationen als alltägliche Praxis für die Ausrichtung der eigenen Geisteshaltung fest verankert. Mittlerweile haben sich daraus viele Meditationspraktiken entwickelt, die keinen religiösen Hintergrund mehr haben.

Meiner Wahrnehmung nach werden Meditationspraktiken oft genutzt, um unerwünschte Gefühle oder Gedanken zu eliminieren, sie weg zu meditieren. Diesem Ansatz folge ich nicht, sondern sehe in der Meditationspraxis viel mehr die Chance, sich Raum zu schenken für das, was sich im Augenblick zeigen möchte und sich mit sich selbst haben zu wollen – egal ob sich angenehme oder unangenehme Gefühle zeigen.

Merkmale von Meditation

Interessant ist, dass es keine festgelegte Definition für das Wort „Meditation“ gibt. Dafür gibt es aber einige Merkmale, die die Bedeutung des Wortes näher beschreiben.

Meditation ist demnach immer eine Praktik, die die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein schult und durch den Meditierenden selbst herbeigeführt wird. Sie wird regelmäßig geübt, damit sie wirken kann. Anhang definierter Techniken wie Konzentrations- oder Achtsamkeitsübungen werden tiefe Entspannung und veränderte Bewusstseinszustände erreicht. In der Meditation wird der Fokus weg vom diskursiven, also analytischen, rationalen, logischen Denken hin zur Intuition und Wahrnehmung im gegenwärtigen Augenblick gelenkt.

Welche Formen von Meditation gibt es?

Nicht zuletzt wegen der entspannenden Effekte von Meditationen, haben sich auch unabhängig der religiösen Praktiken zahlreiche Meditationstechniken entwickelt. Ich stelle Dir hier 5 Meditationsformen kurz vor, die meiner Wahrnehmung nach besonders interessant im Zusammenhang mit Neurodermitis sind.

Zen-Meditation (Zazen)

Die Zen-Meditation (Zazen) ist eine buddhistische Sitzmeditation mit geschlossenen Augen. Der Fokus liegt auf dem „Nichts“, also der beobachtenden Wahrnehmung des Augenblicks. Das bedeutet, dass man versucht, voll und ganz im Augenblick zu verweilen und Gefühle und Gedanken objektiv zu betrachten, ohne sie mit dem Verstand einzuordnen oder zu bewerten.

Body-Scan-Meditation

Body-Scan ist eine liegende Meditation mit geschlossenen Augen. Das Ziel ist, in ruhiger Umgebung systematisch den Körper gedanklich vom Kopf bis zur Fußsohle zu erkunden und in ihn hineinzufühlen.

Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR)

Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR), zu deutsch achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, ist eine Übungsreihe in unterschiedlichen Körperhaltungen. Die Anwendung einer modernen Kombination aus mehreren Meditationstechniken und Achtsamkeitsübungen hat das Ziel, einen gesunden Umgang mit Stress zu bewirken.

Beobachtung des Atems (Atem-Meditation)

Durch die Beobachtung des Atems wird die Konzentration auf einen Sinneseindruck gelenkt. Eine Atem-Meditation ist in unterschiedlichen Körperhaltungen möglich, wird meist sitzend oder liegend praktiziert. Der Fokus liegt auf der Wahrnehmung und Beobachtung des Atems z.B. auf dem Ein- und Ausströmen der Atemluft an den Nasenlöchern oder dem Heben und Senken der Bauchdecke beim Ein- und Ausatmen.

Yoga

Yoga ist je nach Definition entweder eine Meditationshaltung im Sitzen oder ruft – in Bewegung praktiziert – eine meditative Wirkung hervor. Ein Asana ist ursprünglich eine Körperhaltung für eine sitzende Meditationshaltung. Heute wird der Begriff für jede Art von Yogapositionen verwendet. Im Gegensatz zum ursprünglichen Asana-Begriff ist Yoga in Bewegung also vielmehr eine Vorbereitung auf das Meditieren als eine Meditation selbst.

Welche Wirkung hat Meditation auf Körper, Geist und Seele?

Nun will ich Dir die Wirkung von regelmäßigem meditieren aufzeigen und Dich damit motivieren, Meditation mal zu probieren. Wie Du damit anfängst, beschreibe ich in dieser Schritt-für-Schritt Anleitung.

Regelmäßiges meditieren hat nachweislich positive Effekte auf:

  • Deine Stimmung
  • Deine gedankliche Ausrichtung
  • Deinen Stresspegel
  • Deine Emotionen
  • Deine psychische Gesundheit
  • Dein körperliches Wohlbefinden
  • Dein Immunsystem
  • Deine Haut

 

Dem zu Grunde liegt die entspannende Wirkung von Meditation auf Körper, Geist und Seele. Durch Konzentrations- und Achtsamkeitsübungen verändert sich die innere Ausrichtung und Du kannst Zustände von Erholung, Stille, Gelassenheit und Verbundenheit mit Dir selbst erreichen. Auf körperlicher Ebene beruhigen sich Atem, Herz und Stoffwechsel und Stresseinflüsse jeglicher Art werden reduziert.

Welche Wirkung hat Meditation bei Neurodermitis?

Wie hilft Dir Meditation speziell bei Neurodermitis? Um das zu verdeutlichen, will ich zunächst auf einen ausschlaggebenden Aspekt eingehen, der großen Einfluss auf die Hautgesundheit hat. Nämlich Stress.

Stress ist häufig der Hauptauslöser für Neurodermitis. Er wirkt sich negativ auf unseren Körper und auch auf unsere Stimmung aus. Auslöser für Stress, sogenannte Stressoren, sind zum Beispiel:

  • Zeit- oder Termindruck
  • ständige Erreichbarkeit
  • Überforderung
  • Reizüberflutung
  • Lärm
  • Hitze oder Kälte
  • Sorgen
  • ungelöste innere wie äußere Konflikte
  • verdrängte Traumata
  • Krankheit oder Schmerzen

Das verursacht Stress in Deinem Nervensystem

Stress macht krank, vor allem, wenn er durchgehend auftritt. Dann hat das Nervensystem keine Chance, aus dem sympathischen, also angespannten, in den parasympathischen, also entspannten Zustand zu gelangen. Es ist durchgehend in einem Fight-or-Flight-Modus und damit in einer ständigen Bereitschaft zur akuten Gefahrenabwehr durch Kämpfen (fight) oder Fliehen (flight).

Die Erstarrung ist die dritte Reaktion unseres Nervensystems, die dann eintritt, wenn in einer Gefahrensituation weder kämpfen noch fliehen möglich ist. Meiner Wahrnehmung nach tritt dieser Zustand besonders häufig und oft unerkannt in der modernen Gesellschaft auf. Erstarrung äußerst sich auf körperlicher Ebene beispielsweise durch steife, angespannte Körperpartien oder sehr flaches atmen.

Stress als Ursache für Krankheit

Das brisante dabei ist, dass schon allein unsere Gedanken solche Stressreaktionen im Körper auslösen können – dafür braucht es nicht einmal eine reale Gefahrensituation. Unser Nervensystem reagiert folglich nicht nur auf tatsächliche, körperlich bedrohliche Gefahrensituationen, sondern auch auf mentale Stresssituationen. Welche das sein können, findest Du hier. Je länger diese Stressreaktionen anhalten, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie uns krank machen.

Kratzen am Arm

Neurodermitis als Ursache für Stress?

Doch auch Neurodermitis selbst kann Ursache von Stress sein. Das folgt daraus, dass sich der Körper bei einem Juckreizschub in höchster Alarmstufe und voller Anspannung befindet. Du wirst wissen, wovon ich schreibe, wenn Du an Deinen Stresspegel bei Juckreiz denkst. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Stress bei Neurodermitis in so vielen Lebenssituationen und Momenten wie möglich reduziert und wohltuende Gewohnheiten etabliert werden.

So hilft Dir Meditation bei Neurodermitis

Meditation hilft Dir, besser mit belastenden Gedanken und Gefühlen umzugehen, die unter anderem durch die Betroffenheit von Neurodermitis entstehen. Durch das beobachtende Wahrnehmen während einer Meditation ist es möglich, dass Du Dich von Deiner Identifikation mit Neurodermitis oder dem Juckreiz löst. Auf diese Weise kann es passieren, dass Du die Reaktion des Kratzens herauszögern, ganz weglassen oder mehr in Frieden mit den sich zeigenden Symptomen sein kannst.

Ich möchte an dieser Stelle jedoch auch erwähnen, dass Meditation nicht zwingend eine sofortige Wirkung entfaltet, weshalb sie in akuten Juckreizschüben nicht unbedingt einen Zustand von Erholung und körperlichem Wohlbefinden hervorruft. Aber es lohnt sich aus eigener Erfahrung dennoch, auch bei Juckreiz eine Meditation zu versuchen.

Du kannst das Meditieren unabhängig vom Juckreiz aber vor allem präventiv einsetzen, um den Stresspegel in Deinem Leben zu reduzieren und Dich wieder mehr mit Dir selbst zu verbinden. Um Deine Wahrnehmung zu schulen und es zur Gewohnheit zu machen, Dir Zeit für Dich zu nehmen, ist Meditation optimal. Schließlich teilt Dir Deine Haut durch Symptome etwas mit und das will wahrgenommen werden. Mehr dazu findest Du in diesem Blogartikel.

Schenke Dir Zeit für Dich selbst durch Meditation

Dein primäres Ziel sollte sein, Dir eine selbstfürsorgliche Routine aufzubauen. Deren Folge ist, dass Du insgesamt gelassener und erholter durch Dein Leben gehst. Darauf wird dann auch die Haut reagieren, zum Beispiel durch weniger Juckreiz oder weniger Schübe.

Es geht also um ein regelmäßiges Praktizieren und darum, wieder Kontakt mit Dir selbst aufzubauen. Schaffe Dir durch Meditation Raum, um Dich selbst wieder wahrzunehmen. Sei es Dir Wert, Dir jeden Tag Zeit dafür zu schenken. Ich bin überzeugt davon, dass Du Zeitfenster in Deinem Alltag findest und Du für Dich die Entscheidung treffen kannst, wohltuende Gewohnheiten zu etablieren. Für eine gesunde Haut ist das meines Erachtens unumgänglich.

Wie beginnst Du mit meditieren?

Schon wenige Minuten Meditationspraxis täglich wirken sich positiv auf unser Befinden aus und sind ein sehr guter Anfang. Es ist also besser jeden Tag nur wenige Minuten zu meditieren als einmal in der Woche eine Stunde. Denn Meditation wirkt durch Regelmäßigkeit. Erst dann können sich Körper und Geist an den Zustand des Meditierens gewöhnen und Du wirst merken, wie Du dich von Mal zu Mal mehr einlassen kannst.

Betrachte deine Meditationsübung als Alltagspraxis und etabliere, wenn möglich, ein festes Zeitfenster dafür. Ich meditiere gerne morgens nach dem Aufwachen. Für mich ist der Morgen ein guter Zeitpunkt, weil meine Seele gerade erst aus der Traumwelt in den Körper zurückgekehrt ist und es mir leichter fällt, mich auf meine Wahrnehmung zu konzentrieren. Es hilft mir, wieder bei mir und in meinem Körper anzukommen. Mein Morgen startet also grundsätzlich erstmal mit mir selbst, bevor ich irgendetwas anderes tue.

Anleitung für eine Atem-Meditation (Beobachtung des Atems)

Beim Meditieren – egal in welcher Form – geht es nicht darum, eine Gedankenleere herzustellen, sondern darum, Gedanken kommen und genauso wieder gehen zu lassen. Die Kunst besteht darin, nicht an ihnen festzuhalten und sie weder zu bewerten noch verstehen zu wollen.

Schritt für Schritt Anleitung:

  1. Schaffe Dir eine ruhige, entspannte Atmosphäre (schließe die Zimmertür, zünde Dir eine Kerze an, schalte sanfte Musik oder Klänge ein).
  2. Mache es Dir auf einem Sitzkissen oder auf einem Stuhl oder dem Sofa sitzend bequem (lege Dir eine Decke um, zieh Dir warme Socken an).
  3. Schließe Deine Augen.
  4. Konzentriere Dich nun auf Deinen Atem.
  5. Nimm wahr, wie die Luft durch Deine Nase einströmt und aus der Nase wieder ausströmt.
  6. Beobachte, wie sich Deine Bauchdecke beim Einatmen hebt und beim Ausatmen senkt.
  7. Wenn Deine Gedanken irgendwo anders hinwandern als zum Atem, dann bring sie einfach wieder zurück zu Deinem Atem, ohne etwas zu bewerten.
  8. Wiederhole Schritt 5 bis 7 so oft, wie Du möchtest (probiere es doch mal mit 5-10 Minuten täglich).
  9. Zum Beenden Deiner Meditationspraxis, nimm nochmal einen tiefen Atemzug in Deinen Bauch hinein und atme langsam durch den geöffneten Mund wieder aus.
  10. Öffne Deine Augen.
  11. Komme wieder in der Umgebung oder in dem Raum an, in dem Du dich befindest (kreise dazu Deine Handgelenke und bewege Deine Füße).
  12. Notiere Dir gerne im Anschluss Gedanken, Gefühle oder Erkenntnisse, die Dir während der Meditation gekommen sind.

Was sind Deine Erfahrungen?

Konntest Du der Schritt-für-Schritt Anleitung gut folgen?

Meditierst Du regelmäßig oder wendest Du eine andere Technik an, um deinen Stresspegel zu reduzieren?

Wie wirkt sich die Meditationspraxis auf Deine Haut aus?

Schreib mir Deine Erfahrungen in die Kommentare! Ich freue mich von Dir zu lesen.

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Alles Liebe

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Hi, ich bin Catherina

...Neurodermitis-Expertin aus eigener Erfahrung und feinfühliger Mensch mit Leib und Seele. Ich begleite Dich in meinem Blog auf Deiner Reise zu Dir selbst und zu Deiner Hautgesundheit. Wenn Du mehr über mich und meine Motivation erfahren willst, dann klick auf mein Bild!

Eine Antwort

  1. Meditierst Du regelmäßig, um deinen Stresspegel zu reduzieren? Konntest Du der Schritt-für-Schritt Anleitung gut folgen? Wie wirkt sich die Meditationspraxis auf Deine Haut aus?
    Schreib mir Deine Erfahrungen in die Kommentare! Ich freue mich, von Dir zu lesen!

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